Social Media Beiträge

von Michael M. Rotter - 6. September 2010

“Abkupfern” von fremden Blogs oder der Contentklau – Plagiate immer öfter zu finden

Blogs, aber auch Foren oder Websites. Nichts ist davor sicher im Internet. Quelle Foto: Gerald Hödl http://homepage.univie.ac.at Es ist auch so einfach, mit "copy & paste" fremdes geistiges Eigentum zu übernehmen oder "abzukupfern" ... und man spart sich dabei sogar noch eigenes "Hirnschmalz" UND viel an Zeit, ja, unendlich viel an Zeit! Einfach wird es den Plagiatoren auch gemacht mit so genannten RSS/XML Feeds, die Inhalte automatisch auslesen und quasi schon aufbereitet, sich ideal zum "Aneignen" von Content anbieten. Ist das eine "neue Krankheit"? Nein, nicht wirklich. Das gab‘s schon im "alten Rom". Die Geschichte dazu aus wikipedia "Nachdem ein gewisser 'Fidentinus' (lat. für Ehrlichmann) Gedichte des Martial als die eigenen vortrug, charakterisierte dies Martial mit dem Begriff Plagiat. Martial verwendete damit eine sehr drastische Formulierung, denn ursprünglich bezeichnete Plagiat die Entführung freier Menschen in die Sklaverei. Der Begriff Plagiat geht so auf eine der ältesten bekannten Urheberrechtsverletzungen aus dem Rom des ersten Jahrhunderts nach Christus zurück." Daher an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich an unsere und alle anderen Plagiatoren. • Ihr nervt, wenn Ihr unseren Content "abkupfert"! • ihr macht uns ärgerlich, wenn ihr unseren Content als euren eigenen Content ausgebt! • und ihr macht uns wütend, wenn ihr dabei noch "in unseren Gewässern fischt" und versucht, mit unseren Texten und mit unseren Blogbeiträgen eigene Kunden zu generieren. Denkt einfach an Folgendes: Die Tatsache, dass Texte und Bilder frei zugänglich und für jeden einsehbar sind, bedeutet nicht, dass diese auch für die eigene Website oder das eigene Blog genutzt werden können. Jede erstellte Webseite ist urheberrechtlich geschützt. Daher muss jeder, der ohne Genehmigung ganze oder Teile einer fremden Homepage oder eines fremden Blogs für eigene Zwecke abschreibt oder übernimmt, mit empfindlichen Konsequenzen rechnen. Hierzu gehören z.B. kostenpflichtige Abmahnung durch einen Anwalt nebst Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung, ggfls. eine einstweilige Verfügung und, wenn das auch nicht fruchten sollte, sogar ein Urteil mit Schadensersatz- und Schmerzensgeldzahlungen. Letztere wurden in einem Urteil des OLG Frankfurt am Main vom 04.05.2004 (Az.: 11 U 11/03 ) verhängt. Die Richter des OLG Frankfurt verurteilten dabei die Webmaster zur Bezahlung von 5.100 € Schadensersatz und 5.100 € Schmerzensgeld, weil sie ohne Genehmigung und Quellenangabe Texte einer fremden Website für ihre eigene Website verwendet hatten. Wer das Urteil nachlesen möchte, kann das hier tun. Man kann durchaus fremde Inhalte in eigenen Worten widergeben (hier liegt die Betonung auf den EIGENEN Worten) oder aber auch kleinere Passagen zitieren. In Falle eines Zitats ist der Urheber und die Quelle ausdrücklich zu benennen. Wir verweisen auf die Bestimmungen des Urheberrechts in den §§ 1 ff. des UrhG. Hier nochmals zum Nachlesen: bundesrecht.juris.de Das Urheberrecht schützt den Urheber in seinen geistigen und persönlichen Beziehungen zum Werk und in der Nutzung des Werkes. Daher, wenn etwas zitiert werden soll, im Zweifelsfall VORHER den Urheber AUSDRÜCKLICH um Erlaubnis bitten. Dann werden sicher nur die wenigsten Autoren – vorausgesetzt, es wird eine vollständige Quellenangabe gemacht - sich gegen eine Zitierung aussprechen. Vielleicht hilft ja auch Folgendes: Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat einen "SOCIAL MEDIA CODE OF ETHICS" herausgebracht. Nachzulesen bei: http://www.bvdw.org Wir zitieren hieraus wie folgt: [divider] 1. RESPEKT Wir respektieren unsere Nutzer und deren Meinungen und achten auf einen respektvollen Umgang der Akteure untereinander. 2. SACHLICHKEIT Wir begrüßen themenbezogene Inhalte und sachliche Kritik. 3. ERREICHBARKEIT Wir reagieren schnellstmöglich und angemessen auf direkte Fragen, Anregungen und Kritik. 4. GLAUBWÜRDIGKEIT Wir stehen mit unseren öffentlichen Aussagen und Meinungen nach bestem Wissen und Gewissen für Transparenz und Glaubwürdigkeit. 5. EHRLICHKEIT Wir gehen mit Fehlern offen um und verschleiern sie nicht. 6. RECHT Wir respektieren die Rechte unserer Nutzer sowie die Rechte unbeteiligter Dritter, insbesondere Urheber- und Persönlichkeitsrechte und Datenschutz. [divider] Das mögen für die meisten Leser unseres Blogs Selbstverständlichkeiten sein, leider aber nicht für alle. Wer selbst mit Plagiaten zu kämpfen hat, oder sich nicht sicher ist, ob er selbst auch "abgekupfert wird", dem sei für den ersten Einstieg die Internetseite "Contentklau.de – Information & Hilfe bei Plagiaten" (mit vielen weiteren Hinweisen) empfohlen: http://www.contentklau.de/ Gute Tipps gibts auch hier: http://blogs-optimieren.de/31/schutz-gegen-content-klau/ Hilfreiche Tipps für alle, die das Thema Blogging auf ihrer To-Do-Liste haben, gibt es viele zahlreiche Tipps hier: "Wie starte ich ein blog und mache dieses bekannt" Ach ja, beinahe hätten wir es vergessen zu erwähnen: Unser Plagiator hat auf unseren nachdrücklichen Hinweis sämtliche "abgekupferten" Beiträge von uns und den Kollegen von seinem Blog entfernt. Jetzt ist dort halt wieder eigenes "Hirnschmalz" gefordert ... ... und auch wir haben dabei etwas gelernt: Wir werden unsere Blogeinträge zukünftig regelmäßig auf Plagiate überprüfen und es gibt bei jedem unserer Posts ab sofort diesen Zusatz: "© ideas4hotels blog. All rights reserved. On republishing this post you must provide name of our blog and link to our original post." Michael M. Rotter und Andreas Romani

Michael M. Rotter

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Kommentare

10 comments

eb2910

„Lügen haben kurze Beine!“ Was ich von Ideen-Klauerei halte: Nichts! Es ist Diebstahl von: geistigem Eigentum, Kreativität, Wissen, Erfahrung… Als ich irgendwann auf einem anderen Blog über Content-Klau gelesen habe, habe ich den Kopf geschüttelt und gedacht: Wie blöd und dreist sind diese Menschen. Sie bewegen sich öffentlich. Sie bewegen sich im Web. So etwas fällt irgendwann auf. Das ist der eine Punkt dazu. Viel schlimmer finde ich, dass sie anderen etwas Vorgaukeln. Nämlich eigenes Wissen und Erfahrung! Darüber verfügen sie nicht – unterstelle ich hier mal – denn ansonsten könnten sie sich mit eigenen Worten zum Thema (ohne den Text umzustellen) äußern! Und da liegt der Kern. Wir kennen doch alle die Headlines: Hängt Social Media Berater auf. Tja, und warum gibt es die? Weil Selbstdarsteller mit Halbwissen Kunden meistens enttäuschen. Und was machen die Kunden? Das wissen wir! Die sprechen und die schreiben… Vielleicht gibt es ja bald ein Online-Portal, auf dem sich die Social-Media-Profis für Hotellerie und Tourismus bündeln?

Sehr gute Zusammenstellung!

Das Leidige an dem Thema ist, dass es hierzu kein Rechtsempfinden in der breiten Masse gibt. Viele glauben wenn kein © am Text oder Bild angebracht ist, dann sei es frei verfügbar. Grundsätzlich ist es aber umgekehrt, Texte, Bilder, Fotos, … sind dank UrhG als geistiges Eigentum geschützt.

Aber wie soll es funktionieren, wenn selbst unsere Volksvertreter es mißachten. Oder was war mit Angi (Stones-Song) im vorletzten Wahlkampf unserer grandiosen Mutter der Nation?

Grüße
Armin

Danke für den Beitrag – ich kenne das Thema, leider …
Ich habe nicht dagegen, wenn Blogposts von mir in einer veränderten Form wiedergegeben werden, vorausgesetzt die Quelle ist klar ersichtlich. Leider halten sich viele nicht daran…

Danke Thomas für den wertvollen Kommentar. Wir dachten schon, die „Klau-Attacke“ galt nur uns. Mittlerweile haben sich aber weitere Blogger-Kollegen gemeldet, die diese Erfahrung ebenfalls gemacht haben.

Alexander, „vielen Dank für die Blumen“. Freut uns dass Dir das Blog-Post gefällt. Auch wir haben absolut nichts dagegen, wenn eines unserer Blogs als Gastblog Verwendung findet. Umgekehrt freuen wir uns immer über Gastblogger in den „Kamingesprächen“, sofern es ein geeignetes Thema für unsere Leser ist. Hinweis auf Verfasser und Backlink ist dabei ein „muss muss“!

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